Leo Morgentau und Miriam Bürgelin, beide Mitarbeiterinnen im Hospiz Brücke, veranstalteten im Rahmen der Bremer Hospiztage einen Letzte-Hilfe-Kurs, in dem sie Basiswissen und praktische Informationen vermittelten.
Das Lebensende und Sterben von Angehörigen, Freund:innen und Nachbar:innen macht viele Menschen oft hilflos. Altes Wissen und natürliches Zutrauen im Umgang mit dem Tod und Sterbenden ist mit der Industrialisierung schleichend verloren gegangen.
Anders als bei einem Erste-Hilfe-Kurs, in dem die Lebensrettung im Fokus steht, vermitteln Letzte-Hilfe-Kurse, wie man Leid lindert und Lebensqualität erhält. „Wir möchten Sie heute ermutigen, sich mit der eigenen Sterblichkeit auseinanderzusetzen und sich Sterbenden zuzuwenden“, begrüßte Seelsorgerin und Trauerbegleiterin Leo Morgentau die Kursteilnehmer:innen.
Oft sind es ganz einfache Dinge, für die Jeder sorgen kann, die am Lebensende guttun und hilfreich zu wissen sind. Miriam Bürgelin griff das Beispiel Essen und Trinken auf. Für Zugehörige sei es oftmals schwer auszuhalten, wenn die Sterbenden beides verweigerten, weiß sie. „Aber man stirbt nicht, weil man nicht isst, sondern man isst nicht, weil man stirbt!“. Einen trockenen Mund könnten Begleitende mit angefeuchteten Wattestäben und Schwämmchen befeuchten und so dem Sterbenden zu mehr Wohlbefinden verhelfen, erläuterte die Hospiz-Pflegefachkraft. „Mundhygiene ist eine einfache Maßnahme, die auch Ungeübte gut machen können.“ Anschließend verteilten die beiden Dozentinnen Mundhygiene-Sets zum Ausprobieren.
Nach dreieinhalb Stunden hatten die Teilnehmenden die vier Module ‚Sterben ist ein Teil des Lebens‘, ‚Vorsorgen und Entscheiden‘, ‚Leiden lindern‘ und ‚Abschied nehmen‘ kennengelernt. Auch Raum für Gespräche und Fragen gab es und wurde von den Teilnehmenden intensiv genutzt.