Haus Hospiz

»Dem Gast ein selbst­bestimmtes Leben und ein würdiges Sterben zu ermöglichen, steht im Mittelpunkt der Begleitung im hospiz:brücke.«

Eine bei uns

28.11.2024

Maria Scharfenkamp will, dass der Tod nicht länger tabuisiert wird. Er gehört zum Leben dazu. Besser, wir gehen offen damit um. Sie erzählt uns ihre Hospiz-Geschichte.

Maria Scharfenkamp ist unheilbar krank – Krebs im Endstadium. Erst vor kurzem haben die Ärzte bemerkt, dass etwas grundsätzlich nicht in Ordnung ist. Sie selbst hat auch zunächst nicht wahrhaben wollen, dass die vielen Symptome mehr sind als nur Einzelphänomene. Es war ihr Hausarzt, der nicht nur die Hände über dem Kopf zusammenschlug, als er sie sah, sondern sie direkt ins Krankenhaus überwiesen hat. Das war vor ein paar Wochen.

Wer schon mal im Bremer Geschichtenhaus die Gesche Gottfried gesehen hat, der kennt die markante Bremerin übrigens. Sie mimt die Giftmischerin seit einigen Jahren. Letzte Woche hat sie ihre Rolle endlich mal wieder gespielt. Diesmal als Hospizgast. Publikum waren das Team im Hospiz, andere Gäste, Angehörige. Seit einer Woche ist sie im Hospiz und glücklich darüber. „Im Krankenhaus war es extrem schwierig für mich. Das Pflegepersonal war überfordert, in der Versorgung ist einiges schiefgelaufen und die Kommunikation war oft unwirsch. Gut war, dass der Arzt Tacheles mit mir geredet hat. Er sagte, dass der Krebs weit fortgeschritten sei und ich nicht mehr lange zu leben habe. Also hat er die Palliativmedizinerin hinzugezogen. Ihr habe ich gesagt, dass ich mir in dieser Situation wünsche, in die rosa Villa in Walle einzuziehen – hier ins Hospiz Brücke“.

Maria Scharfenkamp hat selbst mal einen Kurs zur Hospizbegleitung gemacht, hat ihren Partner zu Hause bis zu dessen Tod begleitet und mit Interesse die Eröffnung des Hospizes Brücke verfolgt. Einmal war sie schon hier. Damals, um Informationen für eine schwerkranke Freundin zu holen. „Diese würdevollen Räume, die liebevolle Einrichtung und vor allem das zugewandte Team haben mich nachhaltig berührt“, so die 69-Jährige.

So kam ihr Wunsch zustande und wurde erfüllt: Sie verbringt ihre letzten Tage im Hospiz Brücke. Sie selbst sagt, dass ihr ein “Au ja” über die Lippen kam, als sie ihr Zimmer bezogen hat.

Gerade ist ihre Schwester aus Süddeutschland zu Besuch. Sie wohnt im Besucher-Appartement des Hospizes. Die beiden konnten hier trotz aller Bedenken und dank der Unterstützung vom Team, alles wichtige offen bereden. „Alle, die hier arbeiten, sind so wach für die Bedürfnisse der Gäste. Sie spüren, wenn sie gebraucht werden, und gehen einfach gelassen mit dem Thema Tod um. Das hilft mir so sehr.“