23.04.2025
Zisch-Reporter:innen zu Gast
Bei Zisch-Zeitungsprojekt (Zeitung in Schule) werden Schüler:innen zu Reporter:innen. Dafür nehmen sie sich eines Themas an. Die 11. Klasse der berufsbildenden Schule für Gesundheit, Pflege und Soziales Bremen war im Hospiz Sirius.
Im Rahmen des Projektes Zisch (Zeitung in der Schule) erhalten Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, journalistische Fähigkeiten zu entwickeln. Sie recherchieren, führen Interviews, fotografieren und schreiben eigene Artikel – die später im Weser Kurier veröffentlicht werden. Die 11. Klasse der berufsbildenden Schule für Gesundheit, Pflege und Soziales Bremen hat sich für ein besonderes Thema entschieden: die Hospizarbeit.
Um ein besseres Gefühl dafür zu bekommen, was ein Hospiz wirklich ausmacht, haben sie das Hospiz Sirius besucht. Der Besuch begann mit einem gemeinsamen Frühstück, bei dem sich die Schüler:innen mit den Gästinnen und Gästen, Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen des Hospizes unterhielten. „Man konnte sich gut austauschen mit den ganzen Leuten, die mit am Tisch saßen, es war so ein offenes Gespräch“, erzählt Schülerin Johanna Koppo. Solche Begegnungen seien wichtig, findet auch Gästin Ursel Tietjen-Eisenschmidt: „Es wird viel zu wenig kundgetan. Und es ist so schön, dass es solche Einrichtungen überhaupt gibt.“
Neben dem Frühstück bekamen die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, sich das Hospiz anzuschauen und Interviews mit den Ehrenamtlichen und Mitarbeitenden zu führen. Viele der Schüler:innen hatten vorher eine ganz andere Vorstellung, was sie erwartet: „Ich habe mir das ein bisschen wie ein Pflegeheim vorgestellt “, erzählt Luisa Freienhofer. Auch Christof Ronge, ärztlicher Leiter des PalliativTeam Bremen erklärt: „Dass es einen Umgang damit geben kann, dass Menschen am Lebensende stehen und dass hier nicht nur Trauerklöße durch die Gänge gehen, sondern, dass hier ein Leben herrscht, was gestaltend ist“, habe die Schülerinnen und Schüler überrascht. Besonders intensiv war der Besuch für Lorena de Pina: „Ich habe es mir dunkel vorgestellt. Aber es ist doch nicht so. Die Leute hier sind ganz nett, hier wird positiv geredet. Aber auch die Realität wird gesagt. Man fühlt sich hier wohl und es hat mir gezeigt, dass Sterben und Leben nicht soweit voneinander entfernt sind“, erklärt die Schülerin. Sie könne sich nun sogar vorstellen nach der Schule im Hospiz zu arbeiten.
Der Besuch im Hospiz Sirius war für die Schüler:innen nicht nur journalistische Recherche, sondern auch persönliche Erfahrung. „Es muss aufhören, dass das ein Tabuthema ist, weil jeder stirbt irgendwann mal und ich finde es total toll, dass es Orte gibt, wie die hier“ erklärt Schüler Jonah Walgenbach.
Die Schüler:innen werden ihre Eindrücke nun in journalistische Artikel verwandeln – bald zu lesen im Weser Kurier.